Kondolenzbuch

Lieber Papa,
i hatt ma nie docht dass mia dei Tod so zuasetzn wead, schließlich wor i darauf vorbereitet, hob i zumindest gmoad, hob Gott oft gebeten dass a di erlösen soll weill du so gelitten host und mia hod des Zuschauen und nid helfen kina so weh tu.
Jetzt tauchen in meinem Kopf so viele Gedanken auf, hätt i doch... war i nu...
zu spät...
du hosts mit mia nid immer leicht kob, mei Sturheit und mei oft rebellische Art sind oft unerträglich, nid nur für di. 
Und obwohl i nid immer mei Leben so gelebt hob wie du es gern kob hattst host mi doch nie verstoßen, worst immer für mi und für die Kids do und host ma immer des Gefühl gem dass i da wichtig bin, danke Papa.
I bin unendlich Dankbar dass i im Mai deine Pflege übernehmen hob deafn, des hot mia vü gem und i hob da an winzigkleinen Teil vo dem zruck gem kina wos du uns oina gem host.
I tröst mi mit dem Gedanken dass dei Lebenwille scho lange bevor du ins Pflegeheim kema bist weg wor, verständlicher weise. I hätt gern dein Hunderter mit dia gfeiert, lowa dei Krankheit wor unheilbar…
Etz bist fi uns nimma sichtbar, owa i gspür di gonz intensiv in meinem Herzen und des wead so bleiben bis in alle Ewigkeit.

deine Christine

Lieber Schwiegerpapa!

Als ich dich kennenlernte war ich von deinem einzigartigen Humor begeistert.

Du hast mich herzlich in deine Familie aufgenommen.

Wie du weißt, ist mein Vater gestorben als ich sieben Jahre alt war und daher sehr glücklich

einen Schwiegervater wie dich zu haben. 

Als Leonie geboren wurde war unser Zusammenleben unter einem Dach sehr harmonisch.

Du warst für Leonie ein sehr liebevoller Opa und dadurch hat sie sehr schöne Erinnerungen an dich, die sie für immer in ihrem Herzen tragen wird.

Die Renovierung des Hauses hat uns viel Stress bereitet, jedoch wir haben es sehr gut geschafft mit deiner großen Hilfe.

Mit der Zeit wurde unser Zusammenleben sehr schwierig da wir beide viele Fehler gemacht haben. Anstatt Probleme zu besprechen haben wir uns in unser Schneckenhaus zurückgezogen.

Für mich gab es damals nur eine Lösung, ausziehen und dir den Rücken zu kehren. 

Trotzdem warst du mir immer sehr wichtig und ich habe mich nicht von dir abgewendet, im Gegenteil Ich habe immer versucht dir eine gute fürsorgliche Schwiegertochter zu sein.

Irgendwann habe ich dir verziehen und die Probleme, die wir hatten, vergessen.

Als deine Demenzerkrankung fortschritt hatte ich sehr großes Mitleid mit dir.

Peter und ich hatten unser Bestes für dich gegeben, damit du zu Hause gut versorgt wurdest mit einer 24 Stunden Betreuung.

Jedoch als eine Pflegerin nicht mehr gekommen ist, habe ich beschlossen für dich da zu sein.

Es war nur eine kurze Zeit aber sehr intensiv und herzlich.

Ich habe gespürt, dass auch du mir verziehen hast und ich für dich ein wichtiger Mensch bin.

Abends hast du dich immer mit den Worten“ Danke für alles und gute Nacht“ bedankt.

Das hat mich sehr berührt und gezeigt das du im Grunde deines Herzens liebevoll bist.

Du warst für mich nicht nur ein Schwiegervater, sondern auch Ersatzvater.

Der Abschied fällt mir sehr schwer aber es tröstet, dass du nun von deiner qualvollen Erkrankung erlöst bist und deinen Frieden gefunden hast.

Heute wird es unser schwerster Tag, weil wir dich zu Grabe tragen müssen.

Wir, deine Familie deine liebsten auf der dieser Welt haben uns sehr bemüht dir ein liebevolles würdiges Begräbnis zu gestalten.

Pfiat di!!!

In liebevoller Erinnerung 

Deine Schwiegertochter Silke Dein Sohn Peter und deine Enkeltochter Leonie

Sche longsom begreif is das du nimma do bist. Danke das du mei Opa woast und da beste Uropa vo dein Manei Mathias. Du host oiwei glocht und a freid kob wennstn gsechn host.

Danke fi deine gonzn Ratschläge, du host oiwei zuaglost und host a oiwei dei eigene Meinung kob. Vo dia hod ma ois hom kina und soim woitst nia wos zrug hom. Leida host deine 100 Johr nimma gschofft 😢

Pfiati Opa mochs guad und Danke fi ois!